Etappen der Ruderwanderfahrt:
Datum | von | km | über | km | nach | Strecke |
04.7.86 | Anreise | |||||
05.7.86 | Gießen | 7,5 km | Dutenhofen | 9,9 km | Wetzlar | 17,4 km |
00.7.86 | Wetzlar | 9,5 km | Oberbiel | 18,8 km | Weilburg | 28,3 km |
07.7.86 | Weilburg | 24,2 km | Bodensteiner L. | 12,9 km | Limburg | 37,1 km |
08.7.86 | Stadtrallye Limburg | |||||
09.7.86 | Limburg | 15,4 km | Cramberg | 18,2 km | Obernhof | 33,0 km |
10.7.86 | Obernhof | 25,9 km | Niederlahnst. | 22,0 km | Neuwied/Rhein | 47,9 km |
11.7.86 | Rückreise | |||||
Gesamtlänge: 104,3 km |
Die Berichte der folgenden Ruderwanderfahrten beruhen im wesentlichen auf meinen eigenen Erinnerungen, da von 1986 bis 1992 keine Ruderwanderfahrtszeitungen erstellt wurden. Leider liegt diese Fahrt nun schon 10 Jahre zurück, und so fällt die Erinnerungzugegebenermaßen etwas schwer. Neben dem neuen Boot Pluto waren Mars, Jupiter, Merkur, Saturn und Moby Dick vom Hochdahler Gymnasium nebst einem 10er Kanadier und einigen Kanus dabei. Die Hinfahrt verlief problemlos, was bei der Kürze der Anfahrt auch nicht verwundert. In Gießen lag unser Quartier beim ortsansässigen Ruderverein etwas außerhalb, und trotzdem ließen es sich einige nicht nehmen, abends ins Städtchen zu gehen. Dort betraten im weiteren Verlauf des Abends vier junge SRG Ruderer den einzigen noch offenen Schuppen in der Hoffnung, noch etwas trinken zu können. Ihnen wurde jedoch recht bald komisch zumute, da bei ihrem Betreten des “Lokals” eine Glocke klingelte, worauf sich eine leicht bekleidete Frau sofort zu ihnen setzte. So zogen es die Besucher vor, bereits nach kurzer Zeit wieder abzuziehen, ohne weitere Angebote des Hauses eingehender zu prüfen. Woher ich diese Geschichte weiß? Ich glaube, sie ist mir berichtet worden…
Die Etappen der Lahn stellten sich alle als landschaftlich sehr schön heraus. Leider weiß ich keine Einzelheiten mehr. Ich erinnere mich aber an einen Tunnel, der kurz hinter Weilburg zu durchfahren ist. Er ist sehr schmal, so daß die Boote ihn nur passieren können, indem sie die Skulls langmachen. Steuermann hat dann die Aufgabe, das Boot mit seinem Stechpaddel durch diese etwa 100 Meter lange Röhre zu befördern. Das Wetter auf den ersten Etappen war wechselhaft.
In Limburg war ein Ruhetag, an dem die obligatorische Stadtrallye stattfand. Hierbei mussten allerlei Fragen beantwortet werden. Außerdem war der Limburger Dom zu zeichnen und vieles mehr. Der Nachmittag war sehr kalt, und plötzlich beschloß Rainer Möldgen, dass es so mit den Temperaturen nicht weitergehen könne. Kurzerhand startete er einen Sonnentanz, bei dem bald alle mitmachten. Gebracht hat es leider nichts, und es bleibt nur zu hoffen, daß uns nicht allzu viele Einheimische dabei beobachtet haben. Sie hätten uns sicherlich für verrückt gehalten. Am Abend zogen die Älteren ins Städtchen. Limburg hat eine sehr schöne Altstadt mit vielen sehenswerten Fachwerkhäusern. Des weiteren gab es just an diesem Abend in der Kneipe “Die Tonne” alle Getränke zum halben Preis. Welch unglücklicher Zufall! Spät am Abend kehrten auch die letzten zurück ins Lager, wobei Daniel Suciu-Sibianu ein Guiness-Glas, das er als Souvenir “eingesteckt” hatte, unter seiner Jacke trug. Da er beim Gehen vor sich auf den Boden schaute, stieß er auf der Straße prompt mit jemandem zusammen, dem er erstmal ein gepflegtes “Können Sie nicht aufpassen, wo Sie hinlaufen?” an den Kopf schmetterte. Seinen Kopf hebend, starrte er darauf in das Gesicht von Eckart Grober. Na dann, gute Nacht!
Die folgenden Rudertage verliefen ruhig. Manchmal vertrieb man sich die Wartezeit bei den Wechseln mit halsbrecherischen Spielen. Erneut war es Rainer Möldgen, der hierbei den Ehrgeiz anstachelte, da er immer zu einer Wette bereit war. So entstand auch das folgende Foto, welches dokumentiert, wie wir über Tische oder Ähnliches Rollen- vorwärts sprangen. Einen weiteren Zwischenfall gab es dann in Bad Ems. Dieser Kurort besitzt einen weithin gut sichtbaren Springbrunnen, der sich in der Mitte der Lahn befindet. Leider waren Schlag- und Steuermann des Saturns, ich glaube, das waren Urs Bette und Michael Luckey, nur damit beschäftigt, Unsinn zu machen, so daß das Boot mit voller Geschwindigkeit auf den Brunnen auffuhr, Leck schlug und sofort sank. Nur mit Mühe konnte das vollgelaufene Boot an Land gezogen werden, wo man dann darauf wartete, von den suchenden Kollegen gefunden zu werden. Das Gesicht von Eckart Grober verfärbte sich beim Anblick des zerstörten Bootes in Richtung Dunkelrot, doch haben alle Beteiligtenden Wutausbruch überlebt.
Das Ende der Fahrt lag in Neuwied am Rhein. Auch hier gingen wir in einem Lokal essen, nachdem die Boote über eine sehr steile Treppe zum Verladen getragen worden waren. Eine gelungene Fahrt in einem schönen Revier. Schade, daß die Lahn nicht länger ist, denn für eine solche Tour ist sie ein wenig zu kurz!