Am Mittwoch, den 21.5. wurden in den verschiedensten Winkeln Deutschlands wieder die alten Ruderklamotten ausgegraben und sich auf den Weg nach Lüneburg gemacht. Dort startete unsere diesjährige Ehemaligenwanderfahrt beim Ruderclub Wiking. Es ist jedes Jahr von Neuem wieder eine Herausforderung, im Vorfeld die Anreise zu koordinieren. Aus allen Ecken Deutschlands reisen die Teilnehmer per Flugzeug, Bahn oder Autos an, sammeln auf dem Weg noch weitere Teilnehmer ein, nur um sich dann schlussendlich alle wieder 4 Tage mit den alten Freunden zusammenzufinden. Es ist schon toll, dass wir jedes Jahr
wieder über 25 Anmeldungen zur Ehemaligenwanderfahrt zusammenbekommen und obwohl sich viele von uns über das Jahr doch nur selten sehen (können) herrscht ab der ersten Sekunde wieder das typische Wanderfahrtsfeeling, das wir alle so schätzen gelernt haben.
So auch dieses Jahr: kaum in Lüneburg angekommen wird schon die Küche aufgebaut und das Abendessen zubereitet. Die Musikuntermalung kommt zwar mittlerweile nicht mehr vom alten “Kasi”, sondern vom Ipod, aber die Lieder sind trotzdem noch die alten und der Spaß sowieso. Nach einem launigen Abend, in dem viele alte Geschichten und Neuigkeiten aus dem
letzten Jahr ausgetauscht wurden, ging es am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein auf die erste Etappe. Etwas zu schaffen machte uns dabei das extreme Niedrigwasser auf der Ilmenau, so dass wir die RuderWANDERfahrt wörtlich nahmen und die Boote kilometerweise durch den Fluss treideln mussten. Es sah bestimmt lustig aus von außerhalb, wenn eine Horde von Ruderern das Boot mehr oder weniger über das Wasser tragen muss und dabei durch den Fluss watet. Aber auch diese Herausforderung meisterten wir und können sogar froh sein, denn für solche Survival Trainings muss man sonst sehr viel Geld bezahlen …
Gegen Abend erreichten wir den Kanuclub Stöckte. Die sanitären Anlagen und der ganze Club waren zwar etwas rustikal und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in dem Bootshaus schon jemals mehr Menschen genächtigt haben als in dieser Nacht, aber wir haben dort trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb einen sehr lustigen Abend verbracht und viel gelacht. Am nächsten Tag ging es auf die Elbe, die wir von früheren Wanderfahrten ja
schon gut kennen. Hier muss man vor allem auf die Gezeiten aufpassen, denn die hereinkommende Flut kann das Rudern dort schon einmal sehr beschwerlich machen, wie wir auf der letzten Ehemaligenwanderfahrt auf der Elbe am eigenen Leib schmerzlich erfahren mussten. Doch dieses Mal hatten wir mehr Glück und erreichten nach einer schönen Etappe den RV Bille. Hier stellten wir am Abend unsere Gesangskünste bei Karaoke unter
Beweis und übten uns im Tischtennis. Mittlerweile sind in dem Club auch die Damen- und Herrenduschen kenntlich gemacht, so dass es hier zu keinen Verwechslungen mehr
kommen konnte! Am nächsten Tag brachen wir zu unserer schon traditioneller .
Alsterrundfahrt in die Hamburger City auf. Hier geht es erst ein Stück die Elbe herunter bis kurz vor die Landungsbrücken und dann durch eine
Schleuse direkt zum Hamburger Rathaus und dem Friesenkeller. Der Friesenkeller hat einen kleinen Steg, wo man praktischerweise genau mit 5 Ruderbooten anlegen kann und sich dann direkt an den Rollsitz die Getränke liefern lassen kann. Dank dem Geschick unserer Kellnerin konnten wir so für die Hamburger eine tolle Show liefern, denn ich glaube dort sieht man selten 5 Vierer liegen, die im Boot sitzend komplett mit Bier versorgt werden. Nach der Durchquerung der Binnen- und Außenalster und einer kleinen Irrfahrt durch die vielen Alsterkanäle kamen wir schließlich an unserem Zielplatz an, wo wir die Boote abriggerten und zurück zu unserem Ruderclub fuhren. Dort wurden zunächst wieder die Tischtennisschläger
geschwungen bevor es dann mit der kompletten Mannschaft zur Reeperbahn ging, wo wir den Abend dann am morgen mit einem guten Frühstück auf dem Fischmarkt ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann wieder in die verschiedensten Ecken Deutschlands verabschiedet. Aber ich bin sicher, im nächsten Jahr ist der Großteil der Mannschaft wieder dabei, wenn es zur eRWF 2009 geht.
Geschrieben von Stefan für den Götterbo(o)ten 2008