Der in den beiden letzten Jahren ausbleibende Regen hat zu den niedrigsten Wasserständen in der Geschichte des Unterbacher Sees geführt. Vor allem im letzten Jahr war der Wasserspiegel so extrem niedrig, dass er unseren fest verankerten Steg in Mitleidenschaft gezogen hat. Außerdem haben die 30 Jahre alten Auftriebskörper aus Styrodur die notwendige Tragfähigkeit nicht mehr gewährleisten können, da sie zum einen marode wurden und zum anderen die in den letzten Jahren neu montierten Hartholzplanken schwerer waren als die zuvor verwendeten. Der Steg musste also einer dringenden Reparatur unterzogen werden, da wir teilweise schon nasse Füße bekamen, wenn wir diesen betreten haben, um ein Boot zu Wasser zu lassen.
Auch die Rampe, die das Gelände mit dem auf der Wasseroberfläche aufliegenden Steg verbindet ist durch den tendenziell niedrigeren Wasserspiegel inzwischen meistens so steil, dass sie bald verlängert werden sollte. So sind wir in Zukunft für die weiteren Auswirkungen des Klimawandels gewappnet.
In der Corona-bedingten Ruderpause habe einige engagierte Vereinsmitglieder rund um Moritz, Valentin, Max und Lorenz den Steg teilweise auseinander gebaut und mit einer Stegbau-Firma sowie einem Schlosser eine Bestandsaufnahme durchgeführt.
Insgesamt besteht der Steg aus 24 Auftriebskörpern, von denen wir im ersten Schritt 10 Stück erneuern wollen. Die Kosten hierfür wurden mit circa 8.500€ kalkuliert.
Da dieser Betrag die kurzfristig verfügbaren finanziellen Möglichkeiten der SRG bei Weitem übersteigt, entschied sich der Vorstand im Mai in Form eines Projektantrages am Spendenprogramm der Nordson Foundation 2020 teilzunehmen. Mit der “Nordson Foundation” unterstützt die Nordson Cooperation jährlich insbesondere Projekte aus dem Bildungs- und Sozialbereich in der Umgebung ihrer verschiedenen Betriebsstätten. In diesem Zusammenhang spendete Nordson im Jahre 2019 bereits neue Spindschränke und Schwimmwesten, die die SRG insbesondere im Einer-Training bei Neumitgliedern einsetzen kann.
Zu unserer sehr großen Freude erhielt die SRG dann auch im August die Genehmigung ihrer Spendenbewerbung in Form einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 2000€.
Zudem freuten wir uns sehr, dass sich entschied die Jugendstiftung Erkrath in Person von Herrn Dr. Erhard Tönjes und Herrn Knut Stein ebenfalls zu einer großzügigen Zuwendung zur Unterstützung dieses Vorhabens bereit erklärt hat. Die langjährige und umfangreiche Förderung der Jugendstiftung Erkrath macht uns besonders stolz und wir möchten uns auch dieses Mal sehr herzlich dafür bedanken, dass sich die Jugendstiftung mit nicht weniger als der Hälfte der Reparaturkosten beteiligt.
Mit den weiteren Zuschüssen durch den Stadtsportverband Erkrath und die Stadt Erkrath konnte das Projekt ausreichend finanziert werden, um mit der Umsetzung in diesem Jahr beginnen zu können. Auch hierfür möchten wir uns sehr herzlich bedanken!
Mithilfe dieser großartigen finanziellen Unterstützung konnte die SRG sodann die Firma Alu-Bau aus Rendsburg (nahe Kiel) mit der Herstellung von zehn Aluminium-Auftriebskörpern beauftragen.
Davon sind neun 15cm länger als die aktuell eingesetzten und bieten somit einen etwas höheren Auftrieb, um das gestiegene Gewicht der Stegbretter ausgleichen zu können.
Ein zehnter Schwimmer ist nicht nur länger, sondern zusätzlich auch 10cm höher.
Damit bietet er genügend Reserven, um die in Zukunft verlängerte Rampe tragen zu können, ohne dass es zu besagten nassen Füßen beim Einlegen der Boote kommt.
Zu Beginn der wegen des Covid-19-Virus abgesagten Ruderwanderfahrtswoche, machten sich Moritz und Lorenz auf den Weg nach Schleswig-Holstein, um die fertigen Schwimmer abzuholen.Wie bei der SRG üblich, sollte die Reparaturarbeiten in Eigenregie erfolgen. Hierfür wurden am Tag zuvor die ersten Versuche unternommen, wie sich die alten Auftriebskörper am besten demontieren lassen. Zuerst mussten hierfür die entsprechenden Bretter aus dem Steg geschraubt werden, um die alten Schwimmer freizulegen.
Die Technik mit Hilfe von eingeschobenen Holzleisten, gehörigem Körpereinsatz und einer Menge Geschick die alten Auftriebskörper auszubauen, schafften es die fleißigen SRGler diese Herausforderung zu meisten. Schritt für Schritt wurden alle alten Auftriebskörper ausgebaut. Um ausreichend Auftrieb behalten zu können, wurden Schrittweise die alten gegen die neuen ausgetauscht. Doch wie bekommt man die neuen Auftriebskörper, geschweißt aus 2.5 mm dickem Aluminiumblech, mit ihrem hohen Auftrieb unter die Stegkonstruktion? Wir haben einfach (Frisch-)Wasser eingefüllt bis sich die Auftriebskörper mit Muskelkraft und Belastung mit ausreichend Körpergewicht ausreichend unter Wasser drücken ließen, so dass sie unter die Stegkonstruktion geschoben werden konnte. Dies ging dank der zahlreichen Helfer viel schneller als erwartet, so dass wir alle Schwimmer innerhalb von einem Tag ausbauen und gegen die neuen Auftriebskörper austauschen konnten.
Mithilfe einer elektrischen Pumpe wurde eingeleitete Wasser möglichst vollständig wieder herausgepumpt, um den Steg auf das notwendige Niveau über der Wasseroberfläche zu bringen. Um einen ausreichenden Frostschutz des ggf. restlichen Wassers zu erreichen, wurde jeweils noch (vergällter) Ethanol in alle Auftriebskörper gefüllt.
Wer den Steg nun betritt, kann die schon jetzt neu gewonnene Stabilität direkt bemerken.
Der SRG Vorstand möchte sich im Namen seiner Mitglieder an dieser Stelle bei allen zuvor genannten großzügigen Spendern bedanken, ohne deren umfangreiche finanzielle Unterstützung die Instandsetzung des Stegs nicht möglich gewesen wäre.
Dank Ihnen behält die SRG nicht nur trockene Füße, sondern außerdem den essentiellen Zugang für unsere Boote zum Unterbacher See, ohne diesen es keine Möglichkeit gebe, unseren schönen Wassersport auszuüben.
Weiterer Dank gilt außerdem der Firma Alu-Bau, die uns als kompetenter Partner mit ihrer Expertise stets beratend zur Seite gestanden hat. Vielen Dank für die professionelle Zusammenarbeit!