Etappen der Ruderwanderfahrt:
Datum | von | km | über | km | nach | Strecke |
27.8.93 | Anreise | |||||
28.8.93 | Esslingen | 17,1 km | Hofen | 19,2 km | Malbach | 36,3 km |
29.8.93 | Marbach | 20,0 km | Besigheim | 22,8 km | Heilbronn | 42,8 km |
30.8.93 | Heilbronn | 14,2 km | Wimpfen | 18,2 km | Neckarelz | 32,4 km |
31.8.93 | Neckarelz | 24,8 km | Eberbach | 24,8 km | ||
01.9.93 | Stadtrallye Eberbach | Besichtigung | der | Bootswerft | Empacher | |
02.9.93 | Eberbach | 24,2 km | Heidelberg | 24,2 km | ||
03.9.93 | Heidelberg | 27,8 km | Mannheim | 27,8 km | ||
04.9.93 | Rückreise | |||||
Gesamtlänge: 188,3 km |
Über diese Ruderwanderfahrt würde es sich fast lohnen, ein eigenes Buch zu schreiben. Doch hier das Wesentlichste. Die Hinfahrt war für alle Beteiligten kein Problem, außer dass beim Wohnmobil der Scheibenwischer defekt war (sehr angenehm bei Regen auf der Autobahn). Des weiteren entdeckte man, dass einige Dinge in Erkrath vergessen worden waren, doch glücklicherweise konnten Nachzügler (Laxy-Clan, Markus und Juliane), die am gleichen Abend nachkommen wollten, noch rechtzeitig erreicht werden, so dass die fehlenden Teile, darun- ter Joes Schlafsack, mitgebracht werden konnten. Spät in der Nacht erwarteten dann noch einige Partylöwen die Nachzügler, zu denen auch noch diejenigen zählten, die den Kanadier mitbrachten. Mit einem herzlichen “Hallo” wurden Getränke gereicht, die man hatte retten können. Leider ging der Vorrat bald zu Ende, so dass sich Thomas Laxy und ich genötigt sahen, uns von wildfremden, etwas verstört wirkenden Einheimischen zu einer Nachttankstelle fahren zu lassen. Dort konnten die Vorräte aufgefüllt werden, und die Nacht nahm erst nach weiteren Stunden am frühen Morgen ihr Ende.
Das Wetter zeigte sich an den ersten Tagen von seiner besten Seite, und irgendwie war die Stimmung von Anfang an top. Vielleicht hatte dafür schon der erste Abend gesorgt, an dem man bereits aus voller Kehle gemeinsam gesungen und gemütlich unter einem Dach dem Nieselregen getrotzt hatte. Leider mußten einige die Ruderwanderfahrt vorzeitig, das heißt, nach dem ersten Wochenende verlassen. Ohne besondere Hindernisse legte man die ersten Etappen zurück, bei denen noch gewechselt wurde, was sich an folgenden Tagen nicht mehr lohnte, und man erreichte schließlich am 31.8. Eberbach, eine Stadt, die wir so schnell nicht vergessen werden. (Ich glaube, auch sie wird unseren Besuch nicht so schnell vergessen können.) In unmittelbarer Nähe unseres Quartiers feierte die Stadt Eberbach ihr “Kuckucksfest”, das an diesem Tag in seine letzte Runde ging. Neben einem großen Bierzelt gab es viele Attraktionen, wie Schießstände, Raupen, Polyp, Riesenrad etc.. Natürlich konnte sich die SRG Meute dieses nicht entgehen lassen, und so gingen wir denn nach dem Abendessen alle auf besagtes Fest, zumal uns bewußt war, dass wir aufgrund des folgenden Ruhetages alle etwas länger würden schlafen können. Was nun geschah, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Die Stimmung war ja bereits zu Anfang bombig, als die Lehrer im Wettkampf rote Plastikrosen für die Schülerinnen schossen. Doch anschließend fand sich die zerstreute Gruppe irgendwie komplett im Bierzelt wieder, wo wir in der Folgezeit wahrlich “die Sau rausgelassen” haben. Wir sangen, lachten, tanzten auf Bänken, Stühlen und natürlich auf dem Parkett, und alle, die sonst noch im Bierzelt waren, wurden einfach mitgerissen. Die Stimmung stieg, der Saal kochte, und die Getränke flossen in Strömen. Zwischendurch ertönten die besorgten Durchsagen der Band, die um ihre Anlage fürchtete, da der Boden aufgrund unserer exzessiven Tanzerei gefährlich zu schwingen begann. Der Eberbacher Jugend gefiel diese Ausgelassenheit, in einer sonst eher durch ältere Menschen geprägten Kleinstadt offensichtlich denn sie schloß sich unserer Party an. Neben der unbeschreiblich schönen Stimmung, die im Zelt herrschte, bleibt mir in bezug auf einige ältere Teilnehmer, nur noch ein Zitat von Alex und Doro anzuführen.Sie stellten in der Wanderfahrtszeitung fest, dass man doch tatsächlich einige Ältere beim Genuß von Alkohol er-tappte, die sich ein wenig zuviel zugemutket hatten, so daß sie später ganz schön ausgenoackt waren. Am Lagerfeuer und beim Akkordeonspiel ging auch dieser Abend irgendwann, ohne daß es jemand gemerkt hatte, in den Morgen über.
Der nächste Tag brachte eine neue Herausforderung. Die Stadtrallye stand auf dem Plan, und da Harald Geburtstag hatte, mußten die Gruppen es unter anderem schaffen, ihm einen Kuchen zu backen. Dies schafften jedoch sämtliche Gruppen, und auch die sich anschließenden Spiele wurden von allen gemeistert. Nach einer Besichtigung der Empacher Werft ging ein gelungener Tag mit der Siegerehrung zu Ende, bei der zur völligen Überraschung aller an jeden eine Pizza ausgeteilt wurde, die die Eltern Hein wegen des Geburtstages ihres Sohnes ausgegeben hatten.
Bei anhaltend guter Laune wurden auch die folgenden Tage bestritten. In Heidelberg besichtigte eine kleine Gruppe am Abend die Stadt, obwohl der Campingplatz mehrere Kilometer außerhalb gelegen war. So blieb leider nicht viel Zeit, aber wer die Stadt schon kennt, weiß, daß man sie sich unbedingt anschauen sollte.
Der letzte Tag endete in Mannheim. Während ich mich um ein geeignetes Lokal für den Abend kümmerte, müssen sich auf dem Wasser erschreckende Szenen abgespielt haben. Nicht nur, dass es mittlerweile in Strömen regnete, nein, zudem war auch noch ein reines Lehrerboot auf dem Wasser, welches von Thomas Laxy ergänzt und von Nicole Richter gesteuert wurde. Sowohl Thomas als auch Nicole waren nach dieser Fahrt einem Nervenzusammenbruch nahe. Die Koordination im Lehrerboot muß wohl katastrophal gewesen sein. Trotzdem erreichten schließlich alle den Mannheimer Ruderclub. Nachdem sich Elmar Tappe und Joe Noack im Bankdrücken gemessen hatten, brachen wir von dort aus zum Lokal “Max und Moritz” auf. Hier wurden wir bewirtet wie nie zuvor. Das Essen war reichlich und gut, und auch die Vegetarier konnten bestens bedient werden.
Die Rückfahrt verlief zunächst ruhig, bis uns wieder einmal klar wurde, daß unser Bus langsam ersetzt werden sollte. Auf der Autobahn sprangen plötzlich alle Warnlampen an. Die Aufhängung der Lichtmaschine war abgebrochen und hing irgendwo im Motorraum, nur noch vom Keilriemen gehalten. Während wir auf den ADAC warteten, machte der große Bus mit dem Rest der Truppe zufällig am gleichen Rasthof Pause. Alle besahen sich den Schaden, und Joe konnte es nicht fassen, dass wir ihn in einer solch prekären Lage lachend und singend empfingen (Der Bus ist tot, der Bus ist tot….). Wie dem auch sei, letztendlich erreichten wir auch in diesem Jahr irgendwann unbeschadet Erkrath.